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Unternehmen vernachlässigen noch immer SPF-Konfigurationen

Ein Jahr nach dem UPS-Vorfall: Warum Unternehmen immer noch ihre SPF-Konfigurationen vernachlässigen

Trotz der schwerwiegenden Konsequenzen des Sicherheitsvorfalls bei UPS vor über einem Jahr gibt es weiterhin Unternehmen, die ihre SPF-Konfigurationen nicht ausreichend sichern. Der Vorfall zeigte eindrücklich, wie gefährlich es sein kann, wenn SPF-Records zu weitreichend konfiguriert werden. Betrüger konnten durch eine übermäßig großzügige SPF-Konfiguration gefälschte E-Mails mit dem blauen Verifizierungshäkchen in Gmail als legitim erscheinen lassen. Diese E-Mails wurden vom System nicht nur akzeptiert, sondern sogar als authentisch gekennzeichnet.

Was genau ist passiert?

Im Fall von UPS nutzten Angreifer eine Schwachstelle im SPF-Record des Unternehmens, der einen ganzen IP-Bereich des E-Mail-Providers autorisierte. Dies ermöglichte es den Betrügern, gefälschte E-Mails durch den SPF-Check zu schleusen und sie als legitime UPS-Nachrichten erscheinen zu lassen. Der Hosting-Anbieter, der die E-Mails für die Domain ups.com verwaltete, setzte die DMARC-Richtlinien von UPS nicht strikt durch, was zur Weiterleitung der gefälschten Nachrichten an Gmail führte, wo sie dann das blaue Verifizierungshäkchen erhielten​ (Valimail –)​​ (Digital Information World)​.

Google’s Reaktion und die Einführung von DKIM

In Reaktion auf diesen Vorfall verschärfte Google vor etwa einem halben Jahr seine Sicherheitsanforderungen. Nun müssen E-Mails sowohl SPF als auch DKIM bestehen, um das blaue Verifizierungshäkchen zu erhalten. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Sicherheit von E-Mails weiter zu erhöhen und die Risiken zu minimieren, die mit einer alleinigen Abhängigkeit von SPF verbunden sind​ (Enterprise Technology News and Analysis)​​ (Valimail – How an SPF Upgrade Attack Spoofed an Email and Received Google’s Blue Checkmark – Valimail)​.

Best Practices für die SPF-Konfiguration

Um ähnliche Sicherheitslücken zu vermeiden, sollten Unternehmen folgende Best Practices beachten:

  1. Verwendung dedizierter IP-Adressen: Es ist wichtig, dass in SPF-Records nur spezifische IP-Adressen veröffentlicht werden, die direkt kontrolliert werden können. Dies reduziert das Risiko, dass andere Entitäten dieselben IP-Bereiche für böswillige Zwecke nutzen​ (AutoSPF)​.
  2. Vermeidung breiter Include-Statements: Vermeiden Sie die Verwendung von Include-Statements, die ganze IP-Bereiche oder Provider-Netzwerke autorisieren. Verwenden Sie stattdessen spezifische, begrenzte IP-Adressen, die für Ihre Operationen erforderlich sind​ (Warmy)​.
  3. Kombination von SPF, DKIM und DMARC: Eine Kombination dieser Techniken bietet die höchste Sicherheit. Während SPF und DKIM für die Authentifizierung sorgen, ermöglicht DMARC eine klare Durchsetzung von Richtlinien und schützt so vor Phishing-Angriffen.
  4. Regelmäßige Audits und Updates: Es ist entscheidend, dass SPF-Records regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um veraltete oder unnötige Einträge zu entfernen. So bleibt Ihre Konfiguration aktuell und sicher​ (DuoCircle)​.

Fazit

Der UPS-Vorfall ist ein klares Beispiel dafür, wie gefährlich eine zu weitreichende SPF-Konfiguration sein kann. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre SPF-Records restriktiv konfiguriert sind und dass nur notwendige IP-Adressen autorisiert werden. Darüber hinaus sollte immer eine Kombination aus SPF, DKIM und DMARC verwendet werden, um die größtmögliche Sicherheit ihrer E-Mail-Kommunikation zu gewährleisten. Nur so können Unternehmen den immer raffinierter werdenden Methoden von Betrügern entgegenwirken und ihre digitalen Kommunikationskanäle schützen.

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Autor

Nils Lappenbusch

Ich bin seit 2012 in der IT tätig. Seit 2020 bin ich Microsoft certified Trainer (MCT). Meine Schwerpunkte momentan liegen im Bereich Microsoft 365, Exchange 2016/2019. Die Begleitung der Einführung und Migration in die Cloud sind für mich spannende Aufgaben.

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